Im Kreis Olpe liegt die Ortschaft
Drolshagen, die
nicht unbedingt über die Grenzen des Sauerlandes bekannt ist. Was sollte es hier
Spannendes geben? Warum sollte man einen Ausflug nach Drolshagen unternehmen?
Melanie stieß zufällig auf den interessanten Spazier-Tipp:
Der KulTour-Pfad,
ein Wanderweg zum Schauen, Staunen, Nachdenken.
Kleine Kunstwerke am Wegesrand, erschaffen mit Materialien des Waldes, wurden
von 12 Künstlerinnen kreiert. Die Künstlerinnen sagen selbst dazu:
"Der Grundgedanke des Weges ist, dass Wanderer und Spaziergänger genauer hinsehen.
Dadurch, dass sie an unserem Weg nach Skulpturen Ausschau halten, die auch manchmal gar
nicht so leicht zu finden sind, sehen sie zugleich die Schönheit des Waldes, zum Beispiel
eine besonders geformte Wurzel oder Pilze an den Bäumen.
Schöne Wanderwege gibt es im Sauerland so einige. Aber ein Wanderer braucht Ziele
und die haben wir mit unseren Objekten geschaffen".
Ok, das hörte sich vielversprechend an. Melanie, Brigand, Alice, Bibo und ich waren
zu allen Schandtaten bereit
Auf der Tafel zu Beginn des Pfades waren viele Kunstwerke abgebildet und erklärt.
Aber das wollten wir nicht unbedingt alles direkt sehen und wissen. Spannend war doch,
die Kunstwerke selbst zu entdecken und sich zu jedem
Werk seine eigenen Gedanken zu machen. Diese Mauer aus Schieferplatten
fand Bibo offensichtlich sehr passend, um sich dahinter zu positionieren. "Was ist mit dem
Leckerchen, Frauchen? Leg's auf die Steine, das wäre dann in idealer Fresshöhe."
Wie ein kleiner Bach mit Fischen sah das hier aus. Nur dass der Bach aus Steinen bestand
und die Fische auf die Steine gemalt worden waren.
Diese Szene wirkte wie eine Einladung zur Diskussionsrunde über die menschlichen Werte.
In einem Kreis von Baumstümpfen, die zum Sitzen einluden, lagen Steine auf denen Worte
wie "Trost", "Besitz", "Liebe", "Humor", "Scham", "Zufall", "Fantasie" u.v.a.
geschrieben waren ... sehr tiefsinnig. Unseren Hunden war's egal. Die fanden den
Ausflug mit den lustigen Gebilden einfach spannend.
Was auffiel waren die knallrot angemalten Kieselsteine, die an vielen Stationen auch innerhalb von Kunstwerken auftauchten. Gab es hier statt eines "roten Fadens" vielleicht "rote Steine" um
den Weg und auch den Zusammenhang nicht zu verlieren?
Manche Gebilde wirkten brutal. Die knallrote Farbspur erinnert unweigerlich an
Blut. Ist das Absicht? Hier waren wir wirklich überfragt.
Die Kunstwerke hatten zum Teil sehr lustige Namen. Das hier sind zum
Beispiel "Galoppierende Strohhaufen" ... klar ... sieht man
Und diese bemoosten Gebilde heißen "Grüne Planeten". Bibo fand die ziemlich komisch.
Einige Skulpturen fanden wir interessant oder spannend, andere ein
bisschen nichtssagend.
Manche Kunstwerke wurden von unseren Hunden "erobert".
Und zu manchen Werken hatten wir ganz andere Ideen als offensichtlich die
Künstlerin. Woran denkt ihr bei diesem Bild?
Wir dachten an die Tasten einer Trompete. Das Kunstwerk heißt aber "Lollie-Perspektiven".
Aha!
Diese Art von Stapeln und Türmen gab es in den verschiedensten Ausführungen.
Die Namen dafür fanden wir passend: "Weggefährten"
Wir spazierten an Wiesen vorbei und auch direkt durch den Wald. Unsere Hunde waren
ausgelassen.
Einige Kunstwerke führten bei uns zu Begeisterungsstürmen.
Das Kunstwerk "Baumschule" bestand aus Holzstehlen, auf denen Zitate berühmter
Menschen standen. Wer was gesagt hatte, erklärte eine Hinweistafel am Rand der Fläche.
Es gab hier einfach viel zu entdecken und zu bewundern. Selbst die Nistkästen
für Fledermäuse waren nicht nur einfach aufgehängt sondern liebevoll
verziert worden.
Zwischendurch erinnerte uns ein Picknickplatz daran, wo wir waren. Ah ja.
Das hinderte uns aber nicht daran, uns auf dem Wanderweg dann doch einmal zu
verfransen. Glücklicherweise verfehlten wir nicht diese Bank, auf die man
sich zu einer kleinen Rast bequem legen und sogar damit wippen konnte.
Alice war sich sicher, dass das eine Bank für Menschen UND Hunde war.
Schließlich näherten wir uns wieder unserem Startpunkt, einem Parkplatz direkt
an der
Listertalsperre.
Dass die Hunde hier wieder angeleint werden sollten, wurde uns in der Form
mitgeteilt
Dort, wo sich nun das Wasser der Talsperre breit macht, standen vor 50 Jahren noch mehrere Dörfer. Deshalb nennt man diese Gegend auch "Das
versunkene Tal". Erstaunlicherweise gab's hier Hinweisschilder, wo sich die
Hunde lösen sollten. Wir haben aber kein "Hunde-WC" dort gefunden - außer vielleicht ein paar
Bäumen.
Diese Wanderung hat uns wirklich außerordentlich gut gefallen und kann an dieser Stelle
all denen empfohlen werden, die ein paar Stündchen Zeit zum spazieren und Muße für die
Kunst haben: Der
KulTour-Pfad
in Drolshagen bei Olpe.
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